Glossar: Kameralistik
Bedeutung
Der Begriff Kameralistik bezieht sich auf ein Buchführungs- und Rechnungslegungssystem, das traditionell in der öffentlichen Verwaltung verwendet wird. Es basiert auf dem Prinzip der Einnahmen und Ausgaben und wird hauptsächlich von öffentlichen Institutionen genutzt, um die Haushaltsführung zu organisieren und zu überwachen.
Herkunft
Die Kameralistik hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert und entwickelte sich vor allem in den deutschsprachigen Ländern als Methode zur Verwaltung öffentlicher Finanzen. Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Wort „cameralis“ ab, was „zur Kammer gehörig“ bedeutet, und bezieht sich auf die Kammer als Verwaltungsorgan.
Wortart
Das Wort Kameralistik ist ein Substantiv, feminin, und wird im Deutschen meist in der Einzahl verwendet.
Synonyme
Ein direktes Synonym für Kameralistik gibt es nicht, da es sich um ein spezifisches Buchhaltungssystem handelt. Jedoch könnte man es im weiteren Sinne mit „Verwaltungsbuchführung“ oder „öffentliches Rechnungswesen“ in Verbindung bringen.
Gegenteil
Das Gegenteil der Kameralistik könnte man als kaufmännische Buchführung bezeichnen, die in der Privatwirtschaft Anwendung findet und auf der doppelten Buchführung basiert.
Beispielsätze
- Die Kameralistik ist in vielen Ländern die traditionelle Methode zur Verwaltung öffentlicher Finanzen.
- Aufgrund ihrer Einfachheit wird die Kameralistik häufig in kleineren Gemeinden eingesetzt.
- In der modernen Verwaltung wird die Kameralistik zunehmend durch die Doppik ersetzt, um eine umfassendere Finanzübersicht zu bieten.
- Historisch gesehen hat die Kameralistik eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der staatlichen Finanzkontrolle gespielt.